
VITA
Johanna Schmotzle, Mitglied der WieArt, lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin im Heidelberg. Ihre bevorzugten Materialien sind vielfältig – von Acrylfarben, Markern und Sprühfarbe bis hin zu experimentellen Stoffen wie Beton, Gips, Holz und Kunststoff. Dabei nutzt sie die charakteristischen Eigenschaften dieser Materialien, um Werke zu schaffen, die den Raum erobern und die Grenzen des Zweidimensionalen überschreiten.
Ihre Kindheit und Jugend waren geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem gegenständlichen Malen, dem Zeichnen von Menschen und Landschaften, sowie von Stillleben mit unterschiedlichsten Materialien und Techniken. Während ihres Architekturstudiums arbeitete sie intensiv mit Modellen, Skizzen, geometrischen Zeichnungen und einer Vielzahl von Materialien. Alle diese Erfahrungen beeinflussten ihre künstlerische Praxis und haben ihr Verständnis für räumliche Strukturen und die Komplexität von Kompositionen vertieft. Ihre heutigen Werke zeigen ihr Bestreben die Leidenschaft für Materialität, Haptik sowie die Liebe zur Farbe in ein harmonisches Gesamtgefüge zu überführen.
Ihre Kunstwerke bewegen sich an der Schnittstelle zwischen Malerei und Skulptur. Abstrakte Gemälde werden plastisch arrangiert, indem sie auf einer Basis fixiert und in ein dreidimensionales Objekt überführt werden. Diese Form der Objektkunst betont die Verbindung von Farbe und Struktur und lädt dazu ein, die Werke aus unterschiedlichen Perspektiven wahrzunehmen und ihre räumliche Wirkung zu erleben.
Inspiration findet Johanna vor allem in der Vielfalt und Schönheit der Natur sowie im Alltag. Diese Eindrücke spiegeln sich in ihren abstrakten Kompositionen wider, die den Moment einfangen und gleichzeitig eine neue Perspektive auf das Zusammenspiel von Material, Form und Farbe eröffnen.
„Abstraktes zu schaffen ist wie das Leben.... man befindet sich auf einem Weg, aber weiß nicht, wo man ankommen wird."

„Meine abstrakte Malerei transformiere ich in Werke mit objekthaften, plastischen Formen. Der künstlerische Prozess beginnt mit einem Untergrund wie einer bespannten Leinwand, die ich als 'Körper' des Kunstwerks sehe. Darauf arrangiere und befestige ich das gemalte Bild, das durch Wellen und Falten charakterisiert ist. Dieses Vorgehen ermöglicht es mir, umgebende Eindrücke und Gefühle visuell festzuhalten und sie um das Grundgerüst zu 'hüllen', wobei mehrere Ebenen mit einer Vorder- und Rückseite entstehen. Mein Architekturstudium hat meine Arbeit beeinflusst, insbesondere mein Verständnis für räumliche Strukturen und Komplexität von Kompositionen. Ich experimentiere mit Licht und Schatten, die sich mit dem Blickwinkel des Betrachters ändern und so die Kunstwerke vielschichtig und lebendig machen durch das Zusammenspiel von Farbe und Bewegung. Ziel ist es, persönliche Erlebnisse in umfassende Kompositionen zu übersetzen und dem Betrachter Raum für eigene Interpretationen zu bieten.“